Glossar lang

Arbeitskreis

Wir nennen uns Arbeitskreis, weil bei uns die Arbeit im Vordergrund stehen soll. Unsere Treffen haben daher immer ein Arbeitsziel und wenn möglich auch ein Ergebnis.

Augustinus

Augustinus war ein Kirchenlehrer. Also ein einflussreicher Theologe und Philosoph der Spätantike. Sein Name fällt im Kontext der Sexualmoral sehr oft, weil er quasi die Idee der Erbsünde in die Kirche gebracht hat. Sein Hauptwerk sind die Bekenntnisse seiner Sünden. Er war Manichäer bevor er Christ wurde und hat sicher einiges aus dieser Philosophie beibehalten.

BDSM

BDSM steht für
B: Bondage, also fesseln
Ds: Dominanz und Submission, also erotisches Machtgefälle
SM: Sadomasochismus, also Lust an Schmerzen usw. und die Lust diese anderen zu bereiten.

Bundestreffen

Wir bezeichnen unsere bundesweiten Treffen so. Diese finden meist zweimal jährlich statt und wegen der weiten Anreise über ein Wochenende.

Ds

Als Ds (dominant/submissiv) werden Beziehungen oder Rollenspiele mit einem starken Machtgefälle bezeichnet. Teilweise auch um sich von SM zu unterscheiden, weil es nicht um Schmerzen gehen soll.

Krafft-Ebing

Richard von Krafft-Ebing (1840-1902) war ein deutscher Psychiater; er schrieb das Werk „Psychopathia Sexualis“, das ab 1886 viele Auflagen hatte. Er übernahm darin den Begriff Sadismus aus Frankreich und prägte den Begriff Masochismus. In dem Buch beschrieb er auch viele andere „Perversionen“, die er wie folgt definierte: „Als pervers muss – bei gebotener Gelegenheit zu naturgemässer geschlechtlicher Befriedigung – jede Aeusserung des Geschlechtstriebes erklärt werden, die nicht den Zwecken der Natur, i.e. der Fortpflanzung entspricht.“ (S. 63) Sein Bild der Frau: „Anders das Weib. Ist es geistig normal entwickelt und wohlerzogen, so ist sein sinnliches Verlangen ein geringes. … Jedenfalls sind der Mann, welcher das Weib flieht, und das Weib, welches dem Geschlechtsgenuss nachgeht, abnorme Erscheinungen.“ (S. 13)
Quelle: Richard von Krafft-Ebing, Psychopathia Sexualis, 13. Aufl., Verlag von Ferdinand Enke, 1907 Stuttgart
https://archive.org/details/b21272104/page/n4/mode/1up

Ökumenisch

Als ökumenisch bezeichnen sich Gruppen und Gemeinschaften, die konfessionsübergreifen sind. Also zum Beispiel evangelisch, katholisch und orthodox.

Sacher-Masoch

Leopold Ritter von Sacher-Masoch (1836-1895) war ein österreichischer Schriftsteller. In einigen seiner zahlreichen Werke beschrieb er verschiedene Machtkonstellationen zwischen Frau und Mann, wobei er verschiedene mächtige, grausame oder dominante Frauen schildert. Privat war er devot und Pelz-Fetischist. Politisch war er ein Gegner des Antisemitismus.
In seinem Geburtsort Lwiw steht heute eine Statue von ihm vor dem Café Masoch.

de Sade

D.A.F. de Sade, (1740-1814) zeitweilig auch Louis Sade, bekannt unter seinem zeitweiligen Titel Marquis de Sade, war ein französischer Adliger und Revolutionär. In seinen Werken beschreibt er verschiedene sexuelle Phantasien: Gruppen-Sex, Sadismus, Koprophilie, Pädophilie, Masochismus, usw. Die Gewinnung eines positiven Verhältnisses zur eigenen Lust führt in de Sades Romanen zur Ausbeutung und Unterdrückung zahlreicher Opfer der eigenen Lust.
Die „Libertins“ unter seinen Figuren halten zwischendurch immer wieder philosophische Reden, in denen sie Atheismus, Amoralismus, Rücksichtslosigkeit, Abtötung von Empathie, Negation der Willensfreiheit, Naturalismus usw. propagieren. Moral verstand de Sade dabei als Tugendethik im Abschluss an die katholische Verarbeitung von Aristoteles; Kant oder Utilitaristen hat er nicht rezipiert. Seine wichtigsten philosophischen Einflüsse waren u.a. La Mettrie, Holbach, Voltaire.
Die Philosophie von de Sade wird heute in der BDSM-Szene nicht vertreten.

SSC

Das englische „Safe, sane, consensual“ bedeutet „sicher, vernünftig, einvernehmlich“. SSC kann auch als Grundprinzip des BDSM bezeichnet werden, da es eine in der sadomasochistischen Subkultur weitgehend unumstrittene Voraussetzung beschreibt.

SM

SM steht als Abkürzung für Sado-Masochismus, also die Lust an Schmerzen usw. und die Lust diese anderen zu bereiten.
Die Begriffe gehen auf die Namen der Schriftsteller D.A.F. de Sade und Leopold Ritter von Sacher-Masoch zurück. Der Begriff Masochismus wurde von Krafft-Ebing erfunden; die Zusammensetzung beider Begriffe erfolgte erst durch Sadger 1913.
Bei der Herausbildung der SM-Szene wurden verschiedene Abkürzungen verwendet. Es wurde klar, dass sich verschiedene Menschen versammelten: einige hatten Interessen an Bondage, andere an Unterwerfung und Erniedrigung, weitere an schmerzhaften Praktiken. Manche verbanden alle Interesse miteinander, andere nicht (z.B. nicht-masochistische Subs, die nicht gequält werden wollen, oder auch Wunschzettelsklaven, die leiden, aber nicht gehorchen wollen). Um das breite Spektrum besser abzudecken, wurde die Kombination BDSM zunehmend populär.

RACK

RACK ist ein weiteres Konzept, neben SSC innerhalb des BDSM, um bei potenziell risikobehafteten Aktivitäten Einvernehmlichkeit zwischen den Beteiligten sicherzustellen.